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  • 30.12.2023 - 12:11 GMT
Europa-Verstärker

Erasmus+ Jugend 2023 in Sachsen-Anhalt

Auch in diesem Jahr fanden wieder Projekte im Rahmen des Erasmus+ Jugendprogramms in Sachsen-Anhalt statt. Im Folgenden werden zwei dieser Projekte näher vorgestellt:

CoPART – Community participation in Art

Kultureller, spielerischer und kreativer Austausch. CoPART ist ein von der Europäischen Kommission gefördertes Erasmus-Jugendprojekt mit einer Laufzeit von 2022 bis 2024. Ziel des Projektes ist es, Aktivitäten zu entwickeln, die den negativen Auswirkungen des strukturellen und demografischen Wandels und der hohen Jugendarbeitslosigkeit entgegenwirken und gleichzeitig die Gemeinschaftsbildung unter Jugendlichen fördern. Für die Organisation und den interkulturellen Austausch im Projekt haben sich zwei Organisationen aus strukturell ähnlich entwickelten Städten zusammengeschlossen. In der deutschen Stadt Halle koordiniert der Verein science2public e. V. die Projektaktivitäten, in Griechenland die Organisation für Sport, Kultur und Jugend (OAPN) in der Stadt Kozani.

In beiden Städten haben sich 7 Jugendliche als „Project Youth Team“ (PYT) zusammengeschlossen, um die Projektaktivitäten durchzuführen. Kreativität im öffentlichen Raum sowie die Vermittlung von Möglichkeiten der Berufsfindung in der Kreativwirtschaft sind die zentralen Themen, die dem Jugendteam am Herzen liegen. Jungen Menschen im Alter von 18 bis 30 Jahren soll die Möglichkeit gegeben werden, sich Wissen im Bereich der Kultur- und Kreativwirtschaft anzueignen. Im Einzelnen geht es um die Entwicklung von Fähigkeiten und Fertigkeiten für eine zukünftige Beschäftigung in der Kultur- und Kreativwirtschaft, die Schaffung eines Zugehörigkeitsgefühls und einer aktiven Bürgerschaft durch die Beteiligung an Entscheidungsprozessen und die Durchführung von Aktionen für, von und mit der Jugendgemeinschaft.

Während der Projektlaufzeit bis 2024 sind drei Phasen vorgesehen. Die erste Konsultationsphase ist in Halle bereits abgeschlossen. Hier wurden in zwei Veranstaltungen die Bedürfnisse und Wünsche der Jugendlichen in Halle ermittelt. In Diskussionsrunden und kreativen Workshops kamen die Jugendlichen ins Gespräch und diskutierten über aktuelle Probleme, Angebote in der Stadt und Anlaufstellen zur Berufsorientierung. Dabei sind bereits viele Ideen für die zweite, kommende Phase des Projektes, die Trainings, entstanden. Hier ist geplant, genau an den Problemen und Wünschen der Jugendlichen anzuknüpfen und entsprechende Workshops mit Experten aus der Kreativwirtschaft zu organisieren, die vermitteln sollen, wie diesen Problemen entgegengewirkt werden kann bzw. wie Wünsche im Bereich der Kultur- und Kreativwirtschaft tatsächlich realisiert werden können. Schließlich soll in der dritten Projektphase aus diesen Erkenntnissen und Lernprozessen ein Projekt, ein Raum, eine Initiative o.ä. aus den Ergebnissen der Konsultation und der Trainingsworkshops entstehen und umgesetzt werden.

Diese Projektphasen werden parallel in Halle und Kozani von den jeweiligen PYTs durchgeführt. Um den kulturellen Austausch, Ideen und Umsetzungsmöglichkeiten während der Projektlaufzeit aufrecht zu erhalten, finden zusätzlich zwei reale Austausche in Deutschland und Griechenland statt. Der erste transnationale Austausch fand bereits im Dezember 2022 statt. Zum Projektstart im Oktober wurde direkt ein Treffen organisiert, damit die Jugendteams das Projekt CoPART und sich untereinander kennenlernen konnten. Hierfür waren die Griech:innen für 4 Tage in Halle und haben die Kultur und kreative Szene vor Ort kennengelernt. So wurde das Projekt gestartet und beide Teams beginnen nun mit der Umsetzung der Trainings.

Gern sind junge Menschen, die Lust haben, sich kreativ auszuprobieren und erste Einstiege in die Kreativwirtschaft suchen, bei der Initiative CoPart willkommen! Meldet Euch dazu gern bei Clara Ritter, ritter@science2public.com bzw. folgt uns auf Instagram unter @co.p.art !

Connecting young people to green future through ESC

Bereits zum Ende des Jahres 2022 kamen Vertreter:innen verschiedener europäischer Organisationen in Sieben Linden zusammen, um an einem Erasmus+ Training über das Programm des Europäischen Solidaritätskorps (ESC) teilzunehmen, welches im Januar 2023 evaluiert wurde.

28 Menschen aus 11 verschiedenen Ländern waren dabei und genossen verschneite Nachmittagsspaziergänge rund um Sieben Linden, inspirierende und offene Menschen, engagierte und erfahrene Trainer:innen, Sauna und Abkühlung im nahegelegenen zugefrorenen Teich, ausgewogene tägliche Lernprogramme, buntes und gesundes veganes und vegetarisches Essen. 

Ziel des Trainings war es, Nichtregierungsorganisationen, die junge Freiwillige koordinieren, aufnehmen und entsenden oder ihr Angebot an Freiwilligendiensten erweitern möchten, Informationen, Unterstützung und Vernetzungsmöglichkeiten zu bieten. Die Sitzungen waren sehr interaktiv und wurden von drei erfahrenen Referentinnen geleitet, die flexibel waren und den Zeitplan an die Bedürfnisse anpassten, die sich während des Trainings ergaben. Zu Beginn wurden Erwartungen, Ängste und Stärken besprochen, bevor die bürokratischen Aspekte des ESC wie Programmterminologie, Projektdesign und Budgetierung behandelt wurden. Jede Organisation hatte die Möglichkeit, sich vorzustellen und über ihre Arbeit und zukünftige Projekte zu berichten. Neben den fachlichen Aspekten dieser Fortbildung war die Möglichkeit, das Gelernte in kleinen und großen Gruppen zu diskutieren und zu integrieren, eine Bereicherung für sich. 

Man könnte fragen: Was ist mit den kulturellen Unterschieden? Und davon gab es viele! Sie zeigten sich in jedem Lachen, in jedem lustigen Missverständnis und in der Fülle der unterschiedlichen Meinungen. Schnell wurde den Teilnehmern klar, dass sie sich in der gleichen Situation befanden wie die zukünftigen ESC-Freiwilligen, wenn sie in einem fremden Land ankommen, zusammenleben, Räume, Mahlzeiten und vor allem Lebenserfahrungen teilen. Dieser Cocktail kann schädlich sein, wenn er falsch eingesetzt wird, oder bereichernd, wenn er von Menschen mit guten Absichten, frischen Ideen, offenem Geist und ständigen Feedback-Kreisen gemischt wird. Und so war es.